In Hamborg op St. Pauli

Komödie von Wilfried Wroost

Regie: Jürgen Reiners
Premiere: ??.12.98

Johannes Pröschmeyer,
Gastwirt - Walter Bleckwedel
Pauline,
seine Frau - Roswitha Wunderlich
Ursula,
genannt Uschi, beider Tochter - Martina Jahn
Mia Puvagel,
Paulines Schwester - Wilma Welte
Christian Sellhorn,
Kapitän für Küstenfahrt - Stefan Brosig
Otto Karstendiek,
sein Onkel - Horst Qualmann
August Dührkopp,
Schiffswachmann - Günther Jaedeke
Frieda,
seine Frau, Morgenfrau bei Pröschmeyers - Marlies Ochsendorf
Willi,
beider Sohn, Friseurgehilfe - Marc Gelhart
Bordsteinschwalbe
- Claudia Ernst
Leichtmatrose
- Nicolas C. Ducci
Leichtmatrose
- André Gelhart
Ein Seemann
- Rolf-Peter Lauxtermann


Kritiken

WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom ??. Dezember 1998

Erfrischendes Spiel:
„In Hamborg up St. Pauli"


Premiere der Niederdeutschen Bühne um menschliche Schwächen kam beim Publikum sehr gut an

Von Doris Wilkens

Die Zuschauer hatten ihr Vergnügen an der Aufführung. Hervorragend und mit Sorgfalt gestaltet das vom Regisseur Jürgen Heiners entworfene Bühnenbild, mit dem er für zwei Stunden in die Gaststube einer Souterrain-Kneipe einlädt, die durch ein großes Fenster das Leben und Treiben der Menschen auf St. Pauli erahnen läßt. Die Inszenierung der Komödie in drei Akten von Wilfried Wroost ist dem Gastregisseur Jürgen Reiners von dem Bremer Ernst-Walldau-Theater bestens gelungen, wie auch die Einlage mit den Shanty singenden Schiffsleuten.

In der Gaststube werden menschliche Schwächen wie Geldgier und Unterdrückung, aber auch Liebe, Gutmütigkeit und Großzügigkeit gezeigt. Da steht der unterdrückte und duldsame Johann Röschmeyer hinter der Theke. Als Pantoffelheld füllt Walter Bleckwedel seine Rolle sehr überzeugend aus. Sicherer Auftritt von Roswitha Wunderlich als seine geldgierige Frau Pauline. Sie hat hier die Hosen an. Selbst als es heikel wird, als ihr geschiedener Ehemann den gemeinsamen Sohn Ewald zu sehen wünscht, dessen frühes Ableben Pauline verschwiegen, aber unrechtmäßig über Jahre Unterhalt kassiert hat, fällt ihr etwas Rettendes ein.

Sie heckt einen raffinierten Plan aus und benutzt dazu das plietsche Ehepaar Dührkopp. Köstlich! Frieda ist Putzfrau bei Pröschmeyers, ihr trotteliger Ehemann August Schiffswachmann. Deren Sohn Willi, der schon als Kind auf Fotos als Beweismittel für den „Vater" immer wieder herhalten mußte, will Pauline „pumpen" und ihn als Ewald dem Vater vorstellen.

Marlies Ochsendorf von der Bühne Neuenburg verkörpert die Rolle der Frieda Dührkopp. Sie und ihr Ehemann August (dargestellt von Günter Jädecke) bilden ein ideales Paar, das jede Gelegenheit zum „Abstauben" nutzt. Als Nachwuchstalent darf man Marc Gelhart bezeichnen überzeugend in der Rolle als der naive Willi Dührkopp.

Pauline und ihre Schwester Mia Puvogel, die in der Kneipe aushilft, haben ein Schiff geerbt, das nach dem Willen Paulines sofort zu Geld gemacht werden soll. Mia und ihre Nichte Uschi wollen dieses Vorhaben verhindern. Wilma Welte, die durch ihr ausgeglichenes Wesen die Familie zusammenhält, überzeugt in ihrer Rolle. Mit viel Temperament und tüchtig verliebt steht Martina Jahn als anständige und bescheidene Tochter Uschi Pröschmeyer vor dem Publikum. Sie hat den jungen Christian Sellhorn (sympathisch dargestellt von Stefan Brosig) kennengelernt. Er ist mit seinem Onkel Otto Karstendiek für ein Paar Tage in Hamburg und möchte als Kaptän anheuern. Pauline kann von ihren Plänen, das Schiff an einen Dänen zu verkaufen, abgebracht werden. Der jahrelang um sein Geld betrogenen erste Ehemann Otto Karstendiek (Horst Qualmann) trifft ein. Die Wahrheit wissend, läßt er dennoch das ihm vorgespielte Theater seines angeblichen Sohnes amüsiert über sich ergehen. Pauline ist die Blamierte. In ihrer grenzenlosen Selbstsucht kommt sie aber auch jetzt noch zu der Überzeugung, wieder einmal richtig gehandelt zu haben.

Als Statisten und Sänger wirken mit; Claudia Ernst (Mädchen von St. Pauli), Andre Gelhart, Nicolaus Ducci und Rolf Lauxtermann als Leichtmatrosen.



Termine

01. Samstag, 12.12.1998, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
02. Samstag, 26.12.1998, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
03. Sonntag, 27.12.1998, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven

04. Sonntag, 03.01.1999, 15.30 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
05. Sonntag, 03.01.1999, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
06. Sonntag, 10.01.1999, 15.30 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
07. Sonntag, 10.01.1999, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven
08. Samstag, 16.01.1999, 20.00 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven

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