Oma wird verkauft

Komödie von Florian Battermann
Regie: Marc Gelhart
Premiere: 15.09.2023

Manfred Kummer,
Bestatter kurz vor dem Konkurs - Hermes Schmid
Karsten Kummer,
sein erwachsener Sohn - Markus Weise
Werner Grube,
wohlhabender Bestattungsunternehmer - Christian Schliehe
Kerstin Grube,
dessen erwachsene Tochter - Isabell Christin Behrendt

Stimme von Anna Engels - Antje K. Klattenhoff



Kritiken

KREISZEITUNG vom 18. September 2023

Viel Spaß um zwei Bestattungshäuser

„Oma wird verkauft“ sorgt bei ihrer Premiere für heitere Stimmung im Weyher Theater

VON REGINE SULING

Weyhe
- „Am besten legen wir sie zu jemand anderem in den Sarg“, überlegt Manfred Kummer (Hermes Schmid) laut, nachdem seine Schwiegermutter Edith plötzlich verstorben ist. Der Bestattungsunternehmer heißt nicht nur Kummer, er hat auch welchen – nämlich große Sorgen um sein leer gefegtes Konto. Da macht es sich gut, Oma erst mal in die Kühlkammer zu legen und ihre Rente noch weiter zu kassieren. Dass eine Geschichte rund um zwei Bestattungshäuser und ihre Inhaberfamilien so viel Spaß bereiten kann, beweist das Weyher Theater in seiner neuen Produktion „Oma wird verkauft“.

Vier Akteure sorgen mehr als zwei Stunden lang für Situationskomik pur. Als sich der Vorhang während der Premiere am Freitag nach dem ersten Akt schließt, fällt der verwunderte Blick auf die Uhr – und fast 55 Minuten sind schon vergangen. Das spricht für die Kurzweil des Stücks, in dem ganz besonders Markus Weise glänzt. Er mimt Karsten Kummer, den Sohn von Manfred Kummer und schlüpft in die Rolle der Oma Edith, als der größte Konkurrent der Kummers, Bestattungsunternehmer Werner Grube (Christian Schliehe), sie bei sich aufnehmen möchte, um endlich einmal eine Oma im Haus zu haben. Im Gegenzug will ihnen Werner Grube 50.000 Euro zahlen, natürlich nicht ohne fiesen Hintergedanken. Er ist auf die Immobilie der Kummers aus, die nach wie vor Oma Edith gehört und die er gerne erben würde. „Ich soll verhökert werden, das klingt doch sehr befremdlich“, flötet Karsten alias Edith. „‘Ne Oma ist doch ein richtiger Luxusartikel, die meisten hängen doch im Heim. 50.000 Euro sind da ganz schön knauserig. Für 75.000 Euro können sie mich einpacken und ich komme sofort mit.“ Werner Grube macht tatsächlich die gewünschte Summe locker – und Oma Edith zieht bei ihm ein.

Dann gewinnt das Stück immer mehr an Tempo. Markus Weise brilliert in der Rolle der Oma mit krummem Buckel, schriller Stimme, wackelndem Gebiss und Gehstock in der Hand. Er liefert sich mit Werner Grube ein wildes Gin-Tonic-Gelage und trinkt den Mann unter den Tisch. Und er lernt dessen Tochter Kerstin kennen (Isabell Christin Behrendt), als er kurzzeitig wieder zu Karsten wird. Wie die beiden sich anschmachten – unnachahmlich. „Paps, ich glaube, ich hab‘ mich verliebt“, sagt er seinem Vater und will die Rolle der Oma Edith ad acta legen. „Darf ich dich daran erinnern, dass die ganze Senioren-Travestie deine Idee war?“, erwidert der.

Hermes Schmid spielt den Bestatter Kummer in der Inszenierung von Marc Gelhart überzeugend: Dabei wäre er viel lieber Reiseleiter geworden. „Hier hast du doch auch mit Menschen zu tun“, sagt sein Sohn Karsten trocken. Dieser und viele weitere Dialoge zwischen Vater und Sohn sorgen für Lacher, Tränen in den Augen und eine besonders heitere Stimmung im Publikum. Diese Komödie hält, was sie verspricht, und entlässt gegen 22 Uhr ausnehmend fröhliche Menschen nach der Premiere ins Wochenende. Nicht, ohne dass die Zuschauer vorher dem Ensemble einen lang anhaltenden Applaus und stehend Ovationen spendiert hätten. Ein Ehrengast durfte bei dieser Gelegenheit mit auf die Bühne: Florian Battermann hat die Komödie geschrieben und freute sich über den Applaus mindestens genauso sehr wie die Akteure. „Oma wird verkauft“ zeigen die Weyher noch bis zum 21. Oktober. Wer auf Kurzweil und einen spaßigen Abend aus ist, sollte sich das Stück bis dahin ansehen.


WESER-KURIER vom 18. September 2023

Begeisternde Premiere

Weyhe • Witzige Verwicklungen und Turbulenzen, komische Szenen und die Frage: Gibt es so etwas wirklich oder ist es nur ein Lustspiel? Die hinreißende Komödie „Oma wird verkauft“ unter der Regie von Marc Gelhart begeisterte im Weyher Theater die Premierengäste. Das Stück stammt von Florian Battermann. > Seite 3

Klamauk im besten Sinne

Die Komödie „Oma wird verkauft" erntet bei der Premiere im Weyher Theater viel Applaus

VON ANKE BAYER-THIEMIG

Weyhe.
Witzige Verwicklungen und Turbulenzen, komische Szenen und die Frage: Gibt es so etwas wirklich oder ist es nur ein Lustspiel? Die hinreißende Komödie „Oma wird verkauft" unter der Regie von Marc Gelhart begeisterte am Freitag im Weyher Theater die Premierengäste. Das Stück stammt aus der Feder des deutschen Theaterautors Florian Battermann (geboren 1973 in Hannover), der übrigens vor Ort war und am Ende ebenfalls gefeiert wurde. In dem Zweiakter zeigten die Bühnenprotagonisten, welchen ganz besonderen Reiz nur das Theater bieten kann. Ein höchst kurzweiliger Abend, der auch Stoff zum Nachdenken bot. Der Plot ist schnell erzählt: Das Bestattungsinstitut Kummer, das von Vater Manfred Kummer (Hermes Schmid) und Sohn Karsten geführt wird, hat Kummer, sehr viel Kummer aber keine Kunden. Die Zeiten, da Kummer das angesehenste, auch einzige Beerdigungsunternehmen war, sind längst vorbei. „Wir haben früher richtig Asche gemacht", so Vater Kummer traurig, aber nicht ohne Stolz. Er ist übrigens ein geborener Fröhlich - es leben die Wortspielereien. Gott sei Dank gibt es Omas Ediths Rente, doch leider verstirbt sie im Fernsehsessel. Aus Kummer wird der Tod verschwiegen, die Rente soll weiterfließen. Oma kommt in die Kühlung und soll irgendwann beigelegt werden, obwohl die Oma „fremde Menschen nicht ausstehen konnte. So weit die Theorie.

Das Geld wird gebraucht

Wäre da nicht Werner Grube (Christian Schliehe), ebenfalls Bestatter der Stadt und sehr erfolgreich, aber ohne Krematorium, dafür mit einem der neuesten Leichenwagen und gutem Trauerservice. Grube hat die Lösung für den gemeinsamen Erfolg parat. Sohn Karsten Kummer (Markus Weise) und Tochter Kerstin Grube (Isabell Christin Behrendt) sollen verkuppelt werden. Das funktioniert allerdings vorerst nicht.

Das Blatt wendet sich, als Grube herausfindet, dass das Beerdigungsinstitut Kummer der Oma gehört. Er bietet Manfred Kummer 75.000 Euro für die Seniorin an. Angeblich fehlt ihm „das Feminine im Haus". Doch Oma ist tot, aber das Geld wird gebraucht. Sohn Karsten muss in die Rolle der Großmutter schlüpfen, schließlich „habe ich bereits Erfahrungen im Schultheater gesammelt, bei Rotkäppchen die Oma gespielt.

Und als Oma glänzt Karsten, die Frauenkleider stehen ihm ausgesprochen gut. Er spielt göttlich, verliert fast sein Gebiss, liefert sich mit Vater Grube ein Gin-Gelage und lernt Kerstin kennen. Dass sich dann Kerstin und Karsten annähern, gehört wohl zum Stück.

Witzige Dialoge und nicht ganz unerwartete, mithin umso lustigere Kapriolen der Handlung machen die Aufführung zu einem unterhaltsamen Vergnügen. Kunterbunt wird jeder Humor bedient. Die Albernheit schreckt vielleicht manchen Anwesenden ab, zieht dafür gleichwohl andere an. Der ausgiebige Applaus zwischen den Szenen, dazu viele herzliche Lacher - am Schluss fasst die Meinung des Publikums es angemessen zusammen: Es war richtig toll. Und auch wenn das Wort "toll" für „bekloppt" steht, irgendwie war es ja auch so. Nicht zuletzt wegen der filmreifen, einfallsreichen Ideen.

Ein Happy End gehört zum Schwank. Karsten Kummer und Kerstin Grube finden sich, Oma darf nun wirklich sterben und es wird fusioniert.

„Oma wird verkauft" hat eine umjubelte Premiere gefeiert. Das ganze Ensemble brachte mit dem eigenen Witz und der unbändigen Spielfreude das Lustspiel noch mal auf eine ganz andere Humorebene. Stehende Ovationen, Applaus ohne Ende - die Protagonisten dürfen etliche Vorhänge genießen. Dazu Blumen an alle Beteiligten und einen Strauß an Florian Battermann, der Abend war so richtig rund.


Termine

01. Mittwoch, 13.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater - Voraufführung
02. Donnerstag, 14.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater - Voraufführung
03. Freitag, 15.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
04. Samstag, 16.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
05. Sonntag, 17.09.2023, 15.00 Uhr, Weyher Theater
06. Mittwoch, 20.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
07. Donnerstag, 21.09.2022, 20.00 Uhr, Weyher Theater
08. Freitag, 22.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
09. Samstag, 23.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
10. Sonntag, 24.09.2023, 15.00 Uhr, Weyher Theater
11. Mittwoch, 27.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
12. Donnerstag, 28.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
13. Samstag, 30.09.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater

15. Sonntag, 01.10.2023, 15.00 Uhr, Weyher Theater
16. Mittwoch, 04.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
17. Donnerstag, 05.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
18. Freitag, 06.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
19. Samstag, 07.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
20. Sonntag, 08.10.2023, 15.00 Uhr, Weyher Theater
21. Sonntag, 08.10.2023, 18.00 Uhr, Weyher Theater
22. Mittwoch, 11.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
23. Donnerstag, 12.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
24. Freitag, 13.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
25. Samstag, 14.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
26. Sonntag, 15.10.2023, 15.00 Uhr, Weyher Theater
27. Sonntag, 15.10.2023, 18.00 Uhr, Weyher Theater
28. Mittwoch, 18.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
29. Donnerstag, 19.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
30. Freitag, 20.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater
31. Samstag, 21.10.2023, 20.00 Uhr, Weyher Theater

32. Mittwoch, 10.01.2024, 20.00 Uhr, Weyher Theater
33. Donnerstag, 11.01.2024, 20.00 Uhr, Weyher Theater
34. Freitag, 12.01.2024, 17.00 Uhr, Weyher Theater
35. Freitag, 12.01.2024, 20.00 Uhr, Weyher Theater
36. Samstag, 13.01.2024, 20.00 Uhr, Weyher Theater
37. Sonntag, 14.01.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater
38. Sonntag, 14.01.2024, 18.00 Uhr, Weyher Theater

39. Freitag, 02.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
40. Samstag, 03.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
41. Sonntag, 04.08.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater
42. Freitag, 09.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
43. Samstag, 10.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
44. Sonntag, 11.08.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater
45. Freitag, 16.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
46. Samstag, 17.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
47. Sonntag, 18.08.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater
48. Freitag, 23.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
49. Samstag, 24.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
50. Sonntag, 25.08.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater
51. Freitag, 30.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
52. Samstag, 31.08.2024, 19.30 Uhr, Weyher Theater
53. Sonntag, 01.09.2024, 15.00 Uhr, Weyher Theater

54. Mittwoch, 29.10.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen - Voraufführung
55. Donnerstag, 31.10.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
56. Freitag, 01.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
57. Samstag, 02.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
58. Sonntag, 03.11.2024, 15.00 Uhr, Boulevardtheater Bremen
59. Freitag, 08.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
60. Samstag, 09.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
61. Sonntag, 10.11.2024, 15.00 Uhr, Boulevardtheater Bremen
62. Freitag, 15.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
63. Samstag, 16.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
64. Sonntag, 17.11.2024, 15.00 Uhr, Boulevardtheater Bremen
65. Freitag, 22.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
66. Samstag, 23.11.2024, 16.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
67. Samstag, 23.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
68. Sonntag, 24.11.2024, 15.00 Uhr, Boulevardtheater Bremen
69. Mittwoch, 27.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
70. Donnerstag, 28.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
71. Freitag, 29.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
72. Samstag, 30.11.2024, 16.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
73. Samstag, 30.11.2024, 19.30 Uhr, Boulevardtheater Bremen
74. Sonntag, 01.12.2024, 15.00 Uhr, Boulevardtheater Bremen


zurück